Nach jahrelangen politischen Kämpfen wurde 2004 endlich eine Kennzeichnungspflicht für unverarbeitete Eier durchgesetzt. Seitdem können Verbraucher*innen erkennen, unter welchen Bedingungen die Hühner gehalten werden. Eier aus Käfighaltung sind mit der 3 gekennzeichnet, Eier aus Bodenhaltung mit 2, Freilandeier mit 1 und Eier aus ökologischer Haltung tragen eine 0. Die Eier-Kennzeichnung ist eine Erfolgsgeschichte. So stieg die Produktion von Eiern aus ökologischer Erzeugung 2020 überdurchschnittlich stark um 8,1 Prozent auf 1,6 Milliarden Eier, wie Zahlen des Statistischen Bundesamtes belegen. Seit Jahren gewinnt die ökologische Erzeugung deutlich spürbar an Bedeutung. Immerhin stammen auch 2,6 Milliarden Eier aus Freilandhaltung – 8,7 Prozent mehr als 2019. Allerdings kommt der Großteil der in Deutschland produzierten Eier noch immer aus der Bodenhaltung. Mit knapp acht Milliarden Eiern oder 61 Prozent Produktionsanteil ist sie weiter die dominierende Haltungsform (plus 1,4 Prozent gegenüber 2019). 26,4 Millionen Legehennen leben in großen Betrieben mit Bodenhaltung. Wenngleich die Einzelhaltung von Legehennen in Deutschland nunmehr verboten ist, gilt das für die "Kleingruppenhaltung" erst ab Ende 2025. Dahinter verbirgt sich ein Käfig mit nur wenig mehr Platz als in den alten Legebatterien. Außerdem ist es dringend erforderlich, dass auch eine Kennzeichnungspflicht für verarbeitete Eier bspw. in Fertigprodukten oder im Restaurant durchgesetzt wird. Verbraucher*innen sollten deshalb weiter Druck auf Politik und Handel erzeugen, um hier weitere Verbesserungen zu erzielen.
- Albrecht Loth, Kreissprecher
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