Von: Albrecht Loth
Rodung der Insel im Speicher Dachwig muss schnellstmöglich aufgeklärt werden
Der Kreisverband Bündnis 90/Die Grünen übt scharfe Kritik an der Fällung des Baumbestands auf der Insel im Speicher Dachwig. Kreissprecher Albrecht Loth erklärt dazu: „Die von der Unteren Naturschutzbehörde im Landratsamt auf Betreiben der Angler genehmigte Abholzung der Insel im Dachwiger Speicher ist nicht zu entschuldigen und muss schnellstens und umfassend aufgeklärt werden. Es ist uns völlig unverständlich, dass sämtliche Betroffene – Thüringer Fernwasserversorgung, die NABU-Ortsgruppe Großfahner, der örtliche Naturschutzbeauftragte und die Gemeinde – übergangen worden sind. Angesichts eines solchen Vorgehens kann man wohl nur von Vorsatz und keinem Versehen sprechen, das Konsequenzen haben muss. Denn der Kormoran ist eine nach § 44 Bundesnaturschutzgesetz geschützte Art, aufgrund dessen die Zerstörung seiner Ruhestätten nicht ohne Weiteres zulässig ist und einer artenschutzrechtlichen Prüfung sowie einer förmlichen Ausnahmegenehmigung bedarf. Aufgrund der Zugehörigkeit des Speichers Dachwig zum EU-Vogelschutzgebiet wäre außerdem eine FFH-Verträglichkeitsprüfung erforderlich gewesen – Schritte, die wohl alle nicht erfolgt sind. Dass der NABU-Großfahner nun rechtliche Schritte in Erwägung zieht, ist aus unserer Sicht absolut nachvollziehbar. Aber auch der zuständige Anglerverein steht in der Pflicht, einen derartig destruktiven Vorgang aufzuklären. Ganz offensichtlich gibt es dort eklatante Defizite im Umgang mit grundlegenden Naturschutzbelangen.“ Steffen Fuchs, Kreistagsmitglied und Spitzenkandidat zur Kreistagswahl, ergänzt: „Ich erwarte, dass die UNB hier Klarheit schafft. Ein solcher Vorfall darf nicht so ohne Weiteres passieren. Wir werden daher im nächsten Kreistag dazu eine Anfrage stellen, in der wir vom Landrat, dem Vorgesetzten der UNB, Aufklärung verlangen.“